Fluffige Maschen,
dicke Rippen und
der Ruf, kompliziert zu sein
Fluffige Maschen,
dicke Rippen und
der Ruf, kompliziert zu sein
Fluffige Maschen,
dicke Rippen
und der Ruf,
kompliziert zu sein
Fluffige Maschen,
dicke Rippen
und der Ruf,
kompliziert zu sein
Patentmuster wirken ein bisschen wie das Croissant unter den Stricktechniken: luftig, beeindruckend – und irgendwie glaubt jeder, es sei schwer zu machen. Dabei steckt hinter dem spektakulären Look gar nicht so viel Hexerei.
Beim Thema Patentmuster spalten sich die Stricknadeln: Die einen lieben es für seinen Volumenfaktor, die anderen schieben's auf die "Schwierig"-Liste direkt neben Intarsien und Socken mit Bumerangferse. Dabei ist Patent gar nicht so patentiert-schwer, wie sein Name klingt. Ganz im Gegenteil – mit ein bisschen Übung strickt es sich wie von selbst.
Was viele nicht wissen: Es gibt nicht das eine Patentmuster. Es gibt
drei – und die sind alle (fast) nur etwas aufgedonnerte 1x1-Rippen.
Und ja, ich zeige dir alle drei – für Reihen und Runden. Danach bist du bestens gewappnet für Schals, Loops, Kragen und alles, was fluffig sein darf.
Du willst mehr? Klar – aber alles zu seiner Zeit. In Teil 2 schauen wir dann auf zweifarbige Varianten, Patent-Zunahmen, Abnahmen und wie du dich bei Fehlern nicht in den Wahnsinn strickst.
Das Vollpatent ist das voluminöseste und kuscheligste aller Patentmuster. Es entsteht durch das abwechselnde Stricken und Abheben von Maschen mit Umschlägen oder durch tiefergestochene Maschen. Das Ergebnis: Ein beidseitig identisches, dickes, elastisches Rippenmuster, das besonders bei Schals und Loops glänzt – und zwar von beiden Seiten!
Los geht’s mit einer Basisreihe aus rechten und linken Maschen im Wechsel, schön eingerahmt von Randmaschen.
Dann folgt der eigentliche Zaubertrick: Die linken Maschen werden nicht gestrickt, sondern lässig mit einem Umschlag abgehoben und die rechten Maschen werden ganz normal rechts gestrickt – also ersmal ganz easy und kein Drama.
In der nächsten Reihe (und in allen, die danach kommen) wird’s spannend: Da strickst du den Umschlag zusammen mit der Masche rechts ab, linke Masche mit Umschlag abheben. Das ergibt die fluffigen, tiefen Patentmaschen.
Hier entsteht die doppelte Masche, auch Patentmasche genannt, nicht durch einen Umschlag, sondern dadurch, dass jede zweite Masche tiefergestochen abgestrickt wird. Du stichst nicht in die Masche auf der Nadel, sondern in die darunter. Beim Abstricken löst sich die obere Masche praktisch auf und legt sich über die untere. Das ist wie eine Masche, die mit ihrem Umschlag zusammengestrickt wird.
Das Halbpatent ist die schlankere, alltagstaugliche Variante des Vollpatents. Hier werden die Patentmaschen nur in jeder zweiten Reihe gearbeitet. Das Ergebnis ist ein elastisches, aber weniger dickes Muster, bei dem die Rippen nur auf der Vorderseite betont sind. Die Rückseite wirkt enger und breiter – ideal für Pullover oder Mützen, wenn es nicht ganz so voluminös sein soll!
Die Umschläge werden nur in jeder zweiten Reihe gemacht, dadurch ist das Muster weniger dick und verbraucht weniger Garn. Die Vorderseite zeigt die typischen Rippen, die Rückseite ist flacher und wirkt krauser.
Das falsche Patent ist quasi das Schnellstrick unter den Patentmustern. Es sieht dem Voll- und Halbpatent zum Verwechseln ähnlich, ist aber viel unkomplizierter zu stricken – keine Umschläge, keine tiefergestochenen Maschen. Stattdessen wird mit rechten und linken Maschen gearbeitet, teils mit kleinen Tricks, um die Struktur plastischer wirken zu lassen. Das Ergebnis ist optisch erstaunlich nah dran am echten Patent, dabei aber deutlich weniger aufwendig.
Du siehst: Patentmuster sind gar nicht so kompliziert, wie sie oft wirken. Solange man den Rhythmus einmal raus hat, läuft’s ziemlich entspannt von der Nadel. Richtig tricky wird’s eigentlich erst, wenn mal eine Masche fällt – aber selbst das ist kein Weltuntergang. Ich habe dazu schon mal ein Video zum Thema Safety Line gemacht – das verlinke ich dir natürlich direkt unter diesem Beitrag.
Im nächsten Teil schauen wir uns dann das zweifarbige Patent an und wie man Zu- und Abnahmen elegant ins Muster einbaut. Es bleibt also spannend!
Deine Bianca von Fräulein Gerda
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